Sichtbare und unsichtbare Erkrankungen bei Zahnarzt-Patienten

Univ.-Doz. Dr. Johann Beck-Mannagetta
WS22
ZA
Samstag / Vormittag

Orale Medizin – diagnostische und therapeutische Überlegungen

Die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Medizin und Zahnmedizin treten in den letzten Jahrzehnten immer stärker in den Vordergrund. Gar nicht so selten manifestieren sich nämlich Allgemeinerkrankungen, Allergien oder Nebenwirkungen von Therapien auch in der Mundhöhle. Vielfach ist eine Kooperation mit anderen medizinischen Fächern erforderlich. Die zahnärztliche Versorgung muss schließlich die individuellen Voraussetzungen des Patienten berücksichtigen. Schon eine kurze Inspektion der Mundhöhle kann dem Zahnarzt wichtige Hinweise auf die Haltung des Patienten zu Hygiene, zu seinem Life-Style, zu Habits, zum Tonus von Gesichts- und Kaumuskulatur, zur Speichelproduktion und zur Lautbildung geben. Unerlässlich ist jedenfalls eine genaue Anamnese. Zumeist kommt ein Patient mit Schmerzen oder Problemen, die ohne große Schwierigkeiten zu erkennen und zu behandeln sind. Beschwerden an Zähnen und Knochen werden am schnellsten durch Röntgenaufnahmen abgeklärt.
Veränderungen der Mundschleimhaut erfordern oft ein umfangreiches Wissen.

Mitunter handelt es sich um harmlose Abweichungen von der Norm. Dennoch kann die Abklärung dieser Läsionen von entscheidender Bedeutung für die endgültige Behandlung sein, u.U. wird sie sogar lebensrettend. In diesem Workshop soll besonders auf die benignen und malignen Veränderungen der Mundschleimhaut, auf Knochenläsionen, genetische Abweichungen und Allgemeinerkrankungen mit Auswirkungen im Mund- und Kieferbereich inkl. Differentialdiagnosen eingegangen werden. Die Bedeutung der Dokumentation sowie die Vor- und Nachteile einer Biopsie werden erörtert. Alle Teilnehmenden sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.


 

Johann Beck-Mannagetta,

Dr. med.univ., Universitätsdozent (1999 Wien)
Promotion 1973 (Wien); FA ZMK 1977 (Graz), FA für MKG-Chirurgie 1982 (Linz).
Fulbright Scholar UC San Francisco 1979/80 (Oral Pathology and Medicine).

Oberarzt an der Univ.Klinik für MKG-Chirurgie (PMU Salzburg) bis 2012 mit Schwerpunkt Kopf-Hals-Tumoren und Orale Medizin.
Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und Vorträge im In- und Ausland.
Organisation des Österr. Zahnärztekongresses 2003 und des Kongresses der European Assoc. of Oral Medicine 2008. Ehrenmitglied der ÖGZMK.
u.a. Mitglied der Europ. Assoc. for Cranio-Maxillofacial Surgery, Europ. Working Group on Tobacco and Oral Health, MASCC, DKG/ASORS; Tätigkeit als Reviewer